Die Zeckenzeit hat begonnen

Hier unsere Tipps für einen vernünftigen Umgang mit den Plagegeistern!

 

Hier können Sie sehen, wo die Zecken gerade besonders aktiv sind.

Welche Krankheiten können durch Zecken übertragen werden?
FSME: Die Frühsommermeningoencephalitis (=Hirnhaut- und Gehirnentzündung) ist eine Virusinfektion und bei uns in Niedersachsen nicht heimisch. Experten sagen, Niedersachsen ist kein sog. „Endemiegebiet“ für die FSME. Endemiegebiete sind Teile Süddeutschlands, Südskandinavien, Österreich und die Schweiz. Siehe auch

Borreliose: Die Borreliose kann auch von norddeutschen Zecken übertragen werden.Diese bakterielle Erkrankung verläuft in mehreren Stadien. Diese Stadien müssen nicht nacheinander ablaufen, ein Stadium kann auch übersprungen werden.
Im ersten Stadium bildet sich eine kreisförmige Rötung rund um den Zeckenbiss, die sich über Tage/Wochen weiter ausbreitet und zentral abblasst. Manchmal hat man Grippegefühl dabei.
Im zweiten Stadium (Wochen bis Monate nach Zeckenbiss) können brennende Nervenschmerzen auftreten, manchmal eine Lähmung des Gesichtsnerven (sog. Facialisparese), ganz selten eine Herzrmuskelentzündung.
Im dritten Stadium, Monate bis Jahre nach Zeckenbiss tritt eine schubweise verlaufende Gelenkentzündung auf. Die betroffenen Gelenke (meist Kniegelenke) sind heiß, geschwollen, schmerzhaft.
Im vierten Stadium kann es Monate bis Jahre nach Zeckenbiss zu einer chronisch verlaufenden Hautentzündung kommen. Die Haut wird dünn, faltig, manchmal tritt eine chronische Nervenbahnentzündung auf (sehr selten!).
Wie kann man diese Krankheiten feststellen?
Entscheidend ist das Erscheinungsbild und der Untersuchungsbefund! Niemals der Laborbefund! Daher ist eine Antikörperdiagnostik im Blut mit einer Ausnahme abzulehnen! Nur bei Verdacht auf eine Nervenbahnentzündung erfolgt eine Antikörpersuche im Blut und im Nervenwasser (Rückenmarkspunktion).
Wie werden Infektionserkrankungen, die durch Zecken übertragen werden, behandelt?
Die FSME kann als Viruserkrankung nur symptomatisch behandelt werden, die Borreliose wird mit geeigneten Antibiotika über 2-3 Wochen behandelt. Eine Antibiotikaprophylaxe nach Zeckenbiss oder eine Untersuchung der Zecke auf Borrelien ist nicht sinnvoll.
Wie beuge ich am besten vor?
Bei Aufenthalt im Freien (Wälder, Parks, Wildwiesen, Unterholz, Gebüsch): lange Hosen tragen, feste Schuhe, lange Hemden, evtl. auch Kopfbedeckung. Repellents (z.B. Antizeckenspray, -lotio, -creme), nach Aufenthalt im Freien ganzen Körper auf Zecken absuchen (Kopfhaut nicht vergessen!)
Was mache ich nach einem Zeckenbiss?
Die Übertragung der Borreliose -Erreger erfolgt nicht sofort, daher Zecke sofort entfernen, die Zecke dabei ganz dicht an der Haut mit einem geeigneten Instrument (in Apotheken erhältlich: Zeckenkarte, feine Pinzette, Zeckenzange) fassen, ohne den Zeckenleib zu quetschen und die Zecke langsam gerade nach oben herausziehen. Nach dem Entfernen die Bissstelle desinfizieren (z.B.Betaisodona-Lösung). Tetanusschutz überprüfen. Keinen Klebstoff, Öl, Eisspray, Nagellack auf die Zecke (das macht der Zecke Stress und sie drückt erst recht Erreger unter die Haut)
Gibt es eine Impfung gegen Borrelien?
Nein, in Deutschland nicht. In den USA gibt es eine Impfung gegen Borrelienstämme, die bei uns aber nicht vorkommen