Medikamentöse Behandlung von Corona

Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,

Auf Grund der Behandlung einer Coronaerkrankung von Menschen in öffentlich einflussreicher Position und Pressemitteilungen mit vagem Inhalt über eine medikamentöse Therapie der Coronaerkrankung möchten wir hier die Leitlinie zur medikamentösen Behandlung einer Coronaerkrankung zusammenfassen. Diese Leitlinie ist medizinisch für uns verbindlich und beruht auf der neuesten Studienlage (https://www.aerzteblatt.de/archiv/treffer?mode=s&wo=2032&typ=16&aid=224979&s=Corona&s=Medikament%F6se&s=Therapie) OHNE Berücksichtigung von Pressemitteilungen. Wir handeln nach dieser Leitlinie in Ihrem Sinn nach dem Prinzip: „primum nil nocere“! (Zuerst mal keinen Schaden anrichten)!

Zu den einzelnen Wirkstoffen:

Nimatrelvir/Ritonavir:
Studie belegt Nutzen bei UMGEIMPFTEN mit mindestens einem Risikofaktor (z.B. hoher Blutdruck, Diabetes mellitus, chronische Nierenerkrankung mit eingeschränkter Nierenfunktion, schlechtes Immunsystem, Übergewicht, schlecht eingestellte COPD/Asthma, Lebensalter) für schweren Verlauf. Häufige Nebenwirkungen: Durchfall, allgemeine Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen. Schwere Wechselwirkungen. Daher gleichzeitige Einnahme von vielen anderen Medikamenten nicht möglich (z.B. Mittel zur Blutverdünnung, pflanzliche Antidepressiva, Mittel gegen hohen Blutdruck, Mittel gegen Allergien, Cholesterin, Asthma, Schmerzmittel, Schilddrüsenerkrankungen).
FAZIT: Gutes Medikament bei Ungeimpften mit Risikofaktoren, ungeeignet für ambulante Therapie von chronisch Kranken wegen vieler Wechselwirkungen, Nebenwirkungen und engmaschig erforderlicher Überwachung.

Remdesivir:
Studie belegt Nutzen bei UNGEIMPFTEN mit mindestens einem Risikofaktor. 3tägige Infusionsbehandlung mit Nachbeobachtung erfoderlich.

Einsatz empfohlen für o.g. Patientengruppe, wenn keine Antikörpertherapie (s.u.) möglich, Behandlung sollte unter stationärer Überwachung stattfinden.

Sotrovimab
Sogenannter monoklonaler Antikörper.
Studien mit UNGEIMPFTEN und Patienten mit unterschiedlichen Vorerkrankungen beruhen auf Behandlung von Patienten mit Wildtyp, abgeschwächte Wirkung gegen aktuell vorherrschende Variante BA2 Omikron. Behandlung empfohlen für UNGEIMPFTE mit mindestens einem Risikofaktor für schweren Verlauf.

Infusionsbehandlung unter stationärer Überwachung erforderlich.

Molnupiravir
Indikation bei Menschen mit COVID 19  OHNE Impschutz und mindestens einem Risikofaktor als Zweitlinientherapie. Vorsicht bei jungen, zeugungsfähigen Menschen: Gefahr der Schädigung der Keimzellen!

Inhalationen mit Budesonid
KANN Menschen mit Risiko für einen schweren Verlauf zu Senkung des Risikos angeboten werden (2×800 ug für 7-14 Tage)

Heparin(Blutverdünner)
Empfohlen für alle Patienten mit chronischen Erkrankungen, Riskofaktoren für einen schweren Verlauf und Immobilität.

Andere:
Colchizin, Acetylsalicylsäurew, Azithromycin, Ivermectin, Cortison, Vitamin D: UNWIRKSAM!

Diese Information haben wir nach der uns vorliegenden aktuellen Fachinformation für Sie zusammengestellt. Wenn uns eine Änderung der wissenschaftlichen Befundlage bekannt wird, werden wir Sie informieren und halten Sie hier auf dem Laufenden! Unabhängig von der medikamentösen Behandlung empfehlen wir Ihnen eine Auffrischimpfung zum Herbst!

Wir helfen Ihnen durch!

Ihr Team der Familienpraxis am Theater